пятница, 6 апреля 2018 г.

Großartiger Workshop zum Thema „Leningrader Blockade“ mit Zeitzeugen mit Schülern der GSB


Großartiger Workshop zum Thema „Leningrader Blockade“ mit Zeitzeugen

Am zweiten Tag fand an der Schule 45 in St. Petersburg ein beeindruckender Workshop mit Schülern der Schulen GSB Stadtteilschule Bergedorf und Charlotte-Paulsen-Gymnasium aus Hamburg statt.

Unter dem Motto „Tore zur Welt“ wurden schon im September neben künstlerischen, kulturellen und politischen Themen auch geschichtliche Tore in Hamburg geöffnet. Gestern gelang hier die beeindruckende Weiterführung dieses Themas: Zunächst wurden die deutschen Schüler von den russischen Schülern mit Kurzvorträgen in das Thema der „Leningrader Blockade“ eingeführt. Danach begann die Arbeit in multikulturellen Kleingruppen mit allen Sprachreserven - Russisch, Deutsch und Englisch, wobei die Kleingruppen die einzelnen Phasen der „Leningrader Blockade“ nachzeichneten und dann vorstellten.

Schließlich war es soweit und Lidia Michailova Savtschenko und ihr Mann Nikolaj Efimobitsch Savtschenko traten auf die Szene: Beeindruckend erzählte die 83-jährige Damen aus ihrer Kindheit während der Blockade, wobei sie das junge Publikum so sehr fesselte, dass immer mehr junge Menschen heimlich den Saal betraten und aus anfänglich 50 Schülern bald 70, 80 wurden und immer wieder interessante Fragen der Schüler das Zeitzeugengespräch weiterführten.

Lidia Michailova nahm uns mit auf eine Reise in die Vergangenheit in das Jahr 1941\42, als sie grade einmal 5 Jahre alt war. Sie berichtete davon, dass dieser Krieg ihr einen Strich durch das Leben gezogen hat und antwortet auf die Frage, was heute noch für sie belastend sei, wenn sie sich an den Krieg zurückerinnere? antwortete sie, dass die Augen verschlossen waren und sind, aber im Herzen alles eingeschlossen ist. Sie kann diese Ereignisse nicht vergessen, sie begleiten sie ihr ganzes Leben. Besonders hat sich ein Erlebnis bei ihr eingebrannt, als ein deutsches Flugzeug in ihrer unmittelbaren Nähe abstürzte und der Pilot überlebte. Er brachte sie nicht um, aber in einer Schockstarre an den Absturzort gebunden, verharrte sie dort und musste dem Menschen beim Sterben zusehen. Trotz dessen versuchte man im blockierten Leningrad normal weiterzuleben, aber ab November 1941 begann das Hungerleiden und es fehlte an allem. Die Not war so erdrückend, dass Menschen sogar begannen dem Kannibalismus nachzugehen, um zu überleben. Darüber sprach man nicht und auch heute ist es noch ein Tabuthema, aber Lidia Michailova Savtschenko sagte, dass man auch über diese schrecklichen Themen sprechen muss.

Eine weitere Frage der Schüler war, was sie den jungen Menschen mitgeben wolle. Ihr ist wichtig, dass alle verstehen, dass gegenseitiges Wettrüsten und sich auf politischer Ebene gegenseitig beschuldigen kein geeigneter Weg in eine friedliche und sichere Zukunft ist, sondern dass nur der bilaterale Dialog, das gegenseitige Verständnis und multikulturelle Austausche zu einem friedlichen Miteinander führen.

In einem ihrer Gedichte schreibt sie:

              Вы памятник"Детям блокады" видали?"-

           Стоит у дороги из камня "Цветок".

           Он-символ трагедии, символ печали,

           Не прожитых жизней, надежд и тревог.


Alle waren so beeindruckt und das Gespräch derart spannend, dass Lidia Michailova Savtschenko über eineinhalb Stunden bei uns blieb. Danach stellte noch die Schülergruppe der GSB ihr Projekt vor und schließlich war der Workshop zu Ende. Alles gingen voller Eindrücke auseinander.


Die Direktorin Frau Yuschmanova und die Abteilungsleiterin Frau Kavina der Schule 45 begrüßen alle Gäste!

Im Saal sitzen alle Schüler der Schulen 45, GSB Stadtteilschule Bergedorf und des Charlotte Paulsen Gymnasiums, die an diesem Projekt teilnehmen, in gemischten Gruppen.

Anhand von Zeichnungen, Bildern und Karten berichten die Schüler von der Schule 45 über die Leningrader Blockade.





Wieder in der Aula, wird in den multikulturellen Gruppen gearbeitet.








Die Zeitzeugen treten auf und berichten aus ihrem Leben. 





Nach der Veranstaltung wird ein kleiner Flashmob organisiert, bei welchem alle Teilnehmer als Friedenssymbol weiße Luftballons steigen lassen.





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